Lippen- und Wangenbänder – sogenannte Frenula – bestehen aus Muskel- und Bindegewebsfasern und strahlen bisweilen bis in die marginale Gingiva (den Zahnfleischrand) ein. Hier schädigen sie durch ihre starken Zugkräfte das Parodont (den Zahnhalteapparat) und verhindern einen natürlichen oder kieferorthopädischen Lückenschluss, so dass sie durch den operativen Eingriff der Frenektomie entfernt werden sollten.
Die typischen Bereiche für die Frenula sind die mittleren Schneidezähne, die Eckzähne und Prämolaren (vorderen Backenzähne). Der Zug, der während des Sprech- und Kauvorgangs durch die Frenula auf den Zahnfleischrand bzw. vereinzelte Papillen (dreieckförmiger Zahnfleischbereich zwischen den Zähnen) ausgeübt wird, kann so stark sein, dass Rezessionen (entzündungsfreier Zahnfleischrückgang) die Folge sind.
Ein bei etwa sieben Prozent der Kinder zu beobachtendes Trema (Synonym: Diastema mediale superior – Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen des Oberkiefers) kann durch ein straff zwischen den Zähnen verlaufendes Frenulum verursacht sein. Erscheint bei Zug auf das Bändchen die gesamte Papille ischämisch (blutleer), kann davon ausgegangen werden, dass das Bandgewebe die Ursache für die Lücke darstellt.
In diesem Fall muss das Frenulum operativ beseitigt werden, um den Lückenschluss – spontan oder mit kieferorthopädischer Unterstützung – zu ermöglichen. Ist es zum Verlust einer Papille gekommen, bedeutet dies neben Einschränkungen in der Ästhetik auch, dass der betroffene Zahnzwischenraum anfälliger für Plaqueretention (Anhaften von bakteriellem Belag) wird und somit die Hygienetechnik dauerhaft intensiviert werden muss.
Im Zahnfleischrandbereich bedeutet der Rückgang, dass durch Freilegen des Wurzeldentins die Anfälligkeit für Karies (Zahnfäule) und hypersensible Zahnhälse (überempfindliche Zahnhälse) erhöht wird. Aus den genannten Gründen werden Frenula deshalb häufig nicht erst wenn sie Schaden verursacht haben, sondern bereits zur Prophylaxe (als vorbeugende Maßnahme) operativ korrigiert. Im einfachsten Fall handelt es sich dabei lediglich um eine Durchtrennung (Frenotomie) des störenden Bändchens.
Bei der im Folgenden erläuterten Frenektomie (Synonyme: Lippenbandentfernung, Lippenbandexzision, Frenulotomie) wird darüber hinaus das Bandgewebe vom Periost (Knochenhaut) gelöst und verlagert, um so die Rezidivgefahr (Rückfallgefahr) zu reduzieren.
Praxis Eschberger Hof
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Fachärztin für Innere Medizin, Ernährungsmedizin
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